Mahlerische Wanderungen |
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Nachdem im Herbst 1786 der Magister Wilhelm Leberecht Götzinger in seinem Buch "Geschichte und Beschreibung des Chursächsischen Amts Hohnstein mit Lohmen" das erste Mal die Sächsische Schweiz beschrieben und in begeisternden Worten deren landschaftliche Reize und "Merkwürdigkeiten im Reiche der Natur" hervorgehoben hatte, nahm nicht nur die Zahl der "Schweizreisenden", sondern auch die der Künstler und Schriftsteller zu, die sie zu beschreiben und im Bilde darzustellen versuchten.
Zu den Schilderern des Gebirges gehörten damals auch Karl August Engelhardt (1768 - 1834) und Johann Philipp Veith (1768 - 1837). Die beiden Freunde hatten sich, angesteckt von der Naturschwärmerei und Wanderlust der Zeit, Anfang der 1790er Jahre vorgenommen, die sächsischen Landschaften zu durchwandern und das dabei Geschaute und Erlebte in Wort und Bild in Buchform der gleichgesinnten Öffentlichkeit vorzustellen. Sie begannen ihr Vorhaben mit der Beschreibung ihrer Wanderung durch die Sächsische Schweiz und gaben sie in den Jahren 1794 und 1795 mit dem Titel "Mahlerische Wanderungen durch Sachsen" in Leipzig heraus.
Die beiden schmalen Hefte mit den beigegebenen Kupferstichen von Veith verfehlten ihre Wirkung auf die Leserschaft und besonders auf die Besucher Dresdens nicht. Engelhardt rührte wegen der schönen Kupferstiche in Dresden selbst die Werbetrommel indem er die ihm zustehenden zehn Freiexemplare an die bekanntesten Gasthöfe der Stadt mit der Bitte gab, sie den Gästen vorzulegen.
"Auch machte es sich", wie sich Engelhardt noch einige Jahrzehnte später erinnerte, "ein damaliger Lohnbedienter ... zum besonderen Geschäft, Fremde mit jenen Kupfern bekannt zu machen, weil dies meist Gelegenheit gab, sie auf Reisen in die Sächsische Schweiz zu begleiten." Die gebildeten Besucher der sächsischen Residenzstadt erfreuten sich nun nicht mehr nur an den kostbaren Schätzen der kurfürstlichen Sammlungen, an den Kirchen, Palästen und sonstigen Sehenswürdigkeiten. Sie durchstreiften auch die Felsenlandschaft vor ihren Toren und ließen sich von ihrer Romantik beglücken.
Hervorzuheben an Engelhardts Beschreibung der Wandertour ist, daß er die Aufmerksamkeit der Leser auf die in der Landschaft tätigen Menschen lenkte indem er u. a. die schwere und lebensgefährliche Arbeit der Sandsteinbrecher im Liebethaler Grund würdigte. Er versah auch schon seine Angaben zu geschichtlichen Ereignissen mit Quellennachweisen.
Die "Mahlerischen Wanderungen" wurden seit ihrem ersten Erscheinen vor über 200 Jahren nicht wieder aufgelegt. Sie sind daher den Freunden der Sächsischen Schweiz kaum noch bekannt. Mit dem vorliegenden Reprint der Originalausgabe will der Berg- & Naturverlag Rölke dankenswerter Weise den Bestand an "klassischer Heimatliteratur" auf den Bücherborden der Heimatfreunde um ein wesentliches Werk aus der Erschließerzeit der Sächsischen Schweiz ergänzen.
Manfred Schober, Sebnitz
Format: 13 x 19 cm
Preis: 29,90 EUR, ISBN 978-3-934514-21-8
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© Berg- & Naturverlag Rölke - zuletzt geändert 10. 12. 2018